Social Design als Gestaltung der Gegenwart ist keine Erfindung der Gegenwart.
Wir machen uns berechtigterweise Sorgen um die Zukunft
Die Ölkrise 1973 zeigte die Grenzen des Wachstums, eine Gesellschaft mit unbegrenztem Fortschrittsdenken, verbunden mit der Ausbeutung von Menschen und Ressourcen (Club of Rome 1972, Dennis Meadows; Design fort he real world. Human Ecology and Sozial change, Victor Papanek, 1971).
Mit ganzheitlichem Denken können Ressourcen geschont werden, der Akzent auf das Leben der Menschen gesetzt, kann Stadtentwicklung, öffentlicher Raum und öffentlicher Verkehr ökologisch, ökonomisch und sozial gestaltet werden, indem der Akzent auf das Leben der Menschen gesetzt wird und dies so zu einer ebenso nachhaltigen, wie auch lebenswerten Zukunft beigetragen wird.
(z.B. Sitzmöglichkeiten, Beleuchtung, Freizeitangebote, soziale Interaktionen…)
Social Design setzt auf neue Vernetzungen von Individuen, Zivilgesellschaft , Staat und Wirtschaft mit Mitteln des Dialogs und der Partizipation – immer geht es dabei auch um die Emanzipation aller Beteiligten, verbunden mit Freiheit, Gemeinschaft und Gerechtigkeit. (S.57)
Die ‚soziale Plastik‘ von Joseph Beuys versteht sich als Teil des erweiterten Kunstbegriffs.
‚Jeder Mensch ist ein Künstler‘ bezieht sich auf kreative Prozesse, an denen alle Mitglieder der Gesellschaft teilhaben können, um gesellschaftliche Veränderungen zu bewirken.
1972 stelle Beuys seine Idee der Freien Schule für Kreativität und interdisziplinäre Forschung vor, die das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit zur Voraussetzung macht.
Daran anknüpfend entwickelte er seinen revolutionären Kunstbegriff der Sozialen Plastik, verstanden als politische Produktivkraft, die „…erst dann in vollkommener Weise in Erscheinung treten (wird), wenn der letzte lebende Mensch auf dieser Erde zu einem Mitgestalter, einem Plastiker oder Architekten am sozialen Organismus geworden ist.“ (S.94)
15 % der Weltbevölkerung lebten 2017 ohne Strom. (S. 137,State of Electricity Acess Report-SEAR)
Die Energieversorgung ist eng verknüpft mit anderen Zielen nachhaltiger Entwicklung
Die Umwelt ist bedroht:
Wasserknappheit, verunreinigtes Wasser, unzureichende Sanitäreinrichtungen, gesundheitsgefährdende Lichtquellen und Kochstellen, die Rodung von Regenwäldern für Palm- und Sojaplantagen, schadstoffbelastete Böden, globale Erwärmung mit prognostizierten Folgen, die Verschiebung von Klimazonen und steigende Meeresspiegel, die Abnahme der biologischen Vielfalt, Plastikabfall in den Ozeanen, der Export von Elektroschrott, die politischen Diskussionen um Privatisierung von Wasserquellen und Land Grabbing.
Social Design macht Vorschläge zu nachhaltigem Umgang mit der Umwelt, der Ermöglichung eines menschenwürdigen Lebens, zeigt Perspektiven gesellschaftlicher und kultureller Kontexte.
Für William Morris (engl. Gestalter, Schriftsteller, Verleger, sozialistischer Aktivist, Pionier der Arts and Crafts-Bewegung) sind Kunst und Gesellschaft miteinander verbunden.
Wirkliche Kunst sei : „… von Menschen für Menschen, eine Quelle des Glücks für den Hersteller und Nutzer …“
RÄUME ÖFFNEN: visuell I mental I kritisch denken (eigene Gedanken)
Social Desing, Partizipation and Empoverment, Museum für Gestaltung, Zürich, Lars Müller Publishers, 2018